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Besuch der Universitätsbibliothek

in Klagenfurt und Workshop „Wasserzeichen“ am 21.12.2022.

Wie faszinierend Geschichte sein kann, erlebten die Schülerinnen des Wahlpflichtfaches Geschichte bei einer Exkursion inklusive Workshop in der Woche vor den Weihnachtsferien. Dank der Organisation durch Fr. Sandra Daly, Geschichte-Studentin an der AAU Klagenfurt, die derzeit ihr PPS1 Praktikum im Fach Geschichte bei Fr. Prof. Čajčmann am AAG Völkermarkt absolviert, erhielten unsere Schülerinnen viele interessante Einblicke zu wertvollen mittelalterlichen Handschriften und deren Datierungsmöglichkeiten mithilfe von Wasserzeichen.

Unter anderem erfuhren wir von Fr. Mag. Christa Herzog, Leiterin der Sondersammlungen mit nicht entlehnbaren Handschriften, dass die Uni-Bibliothek bereits 500 Jahre alt ist und aus einer lutherischen Schulbibliothek für angehende Priester hervorgegangen ist. Besonders ihre Ausführungen bzgl. Materialkunde über Papyrus und Pergament, das aus Tierhaut von Schafen, Ziegen oder Kälbern gewonnen wurde, beeindruckte unsere Schülerinnen. Wie wertvoll dieses Material ist, zeigt auch die Tatsache, dass manche Buchseiten Löcher aufwiesen, um die einfach herum geschrieben wurde, um nicht wertvolle Ressourcen zu verschwenden. Hatte eine Seite ursprünglich Risse, wurden diese auch einfach mit Seide zugenäht, damit man die Seite nicht wegwerfen musste.
Zu sehen und fühlen bekamen wir zB eine Gebrauchshandschrift aus dem Jahr 1165, geschützt durch einen Holzdeckel mit in roter und schwarzer Farbe beschriebenen Blättern aus Pergament, die bereits Verzierungen in der Lombarde-Schrift und Initialen mit Rankmustern aufwiesen. Dank der Pergamenthandschrift pe26 von ca 1350 mit rotem Ledereinband erfuhren wir zudem, dass Bücher lange Zeit mit Metallschließen versehen waren. Damit konnten die Bücher angekettet werden, was wiederum der Sicherung und Ordnung diente. Interessant war auch die Handschrift pa30 aus dem 15. Jahrhundert, die mit einem deutsch-lateinischen „Vocabolarium“ ausgestattet ist und für Landpriester mit schlechten Lateinkenntnissen bestimmt war.

Abgerundet wurde die Exkursion mit einem Workshop mit Fr. Birgit Müllner-Stieger zum Thema Wasserzeichen, bei dem unsere Schülerinnen nach einer kurzen Einführung selbst Hand anlegen konnten. Ausgestattet mit Lichtfolie, Lineal, Papier, Stift, Handschuhen, Lupe und Computer waren unsere Schülerinnen intensiv am Arbeiten. Kreativität und Vorstellungskraft, sowie Kompetenzen im Umgang mit einem digitalen Informationskatalog für Wasserzeichen waren gefragt, um die Motive auf dem Papier zu analysieren und zeitlich auf bis zu 7 Jahren einzugrenzen. Nur so kann man die Ursprungszeit von Papier datieren. Dieser Online-Katalog geht auf eine Sammlung eines Schweizer Papierhändlers aus dem 18. Jahrhundert zurück und wurde zur mittlerweile weltweit größten Sammlung von Wasserzeichen. Diese Kartei wurde von der Deutschen Forschungsgesellschaft digitalisiert, erweitert, mit anderen Online-Katalogen verlinkt und ist im Internet unter http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php öffentlich zugänglich.

Durch diesen Workshop erhielten unsere Schülerinnen interessante Einblicke in die geschichtlichen Zusammenhänge des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und konnten erkennen, dass die Beschäftigung mit Geschichte sehr vielseitig sein kann und ein breitgefächertes Anwendungsgebiet darstellt.
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